Am 5.3. fand der Vortrag von Frau Professor Outi Tuomi-Nikula zum Thema Der Weg von patriarchalischer Vormundschaft bis zur Gleichberechtigung mit „verstecktem“ Matriarchat statt. Frau Tuomi-Nikula berichtete über ihren eigenen Werdegang im Finnland der 60er-80er Jahre und die finnische Frauenrechtsbewegung in den letzten 150 Jahren. Es war ein sehr informationsreicher Vortrag mit einer anschließenden lebhaften Diskussion in der teilnehmer-Runde.
Die finnischen Frauen haben für ihre gleichberechtige Stellung in der Gesellschaft als erste in Europa bzw. in der Welt wichtige Meilensteine erreicht: das Wahlrecht (1906), eine hohe Frauenanzahl im Parlament (1907), erstmalige Besetzung eines Vereidungsministeriums durch eine Frau (1990) sowie die Bekleidung weiterer führender Positionen in Politik, Wirtschaft und Kultur. Aufgrund kluger Familienpolitik braucht keine Frau in Finnland wegen eines Kinderwunsches auf ihre Karriere zu verzichten. Und das alles ohne Suffragetten, Frauenquote, Demonstrationen und Gendern der Sprache! Im Vortrag geht es darum, Hintergründe für die Frauenemanzipation in Finnland zu erläutern und die heutige Situation der Frau in der finnischen Gesellschaft zu schildern. Gefragt wird zuletzt: Was wollen die finnischen Frauen noch erreichen, wo sind aus ihrer Sicht Verbesserungen notwendig, um eine vollständige Gleichberechtigung mit dem männlichen Geschlecht zu erreichen?
Foto (c) Christiane Ehlert