Jahresabschlussveranstaltung im Ballhaus Wedding

Das Ballhaus Wedding ist Inbegriff von Geschichte, Vision, Hoffnung, Mut und Tatendrang und bot sich so vortrefflich als Veranstaltungsort für uns an. Auch in diesem Sinne ist die dritte Etappe inzwischen erfolgreich vollbracht: 1889 erbaut als Tanzsaal und hundert Jahre später 1989 von der Kostümbildnerin Sabine Atzberger-Göbel mit dem Geld aus einer Erbschaft erworben. Bei der Besichtigung des Gebäudes zog die junge Frau einen Architekten zu Rate. Dieser fand Räumlichkeiten und neue Besitzerin so gut, dass er sie dort nur wenig später heiratete. Es war die erste Hochzeit, die der Ballsaal erlebte – und es folgten noch zahlreiche. Eine Modeschau verhüllte den Ballsaal in Spinnweben. Beim Dreh für ein Musikvideo flogen Spaghetti und Tomatensauce so wild durch die Gegend, dass der Hausmeister sich ernsthaft Sorgen um die schönen Wände machte. Sogar einige Szenen von Till Schweigers „Zweiohrküken“ wurden im Ballsaal gedreht.

Nunmehr betreiben Djamila und Robert das Ballhaus Wedding als feste Institution für Kultur und Tanz ganz im Zeichen der 20er Jahre. Durch seine Tür betritt man einen verwunschenen Ort, eine andere Welt. Sofort hat man rauschende Feste um die Jahrhundertwende vor Augen oder elegante Partys der Zwanzigerjahre, mit Kurzhaarfrisuren und langen Zigarettenhaltern. Ein großer Lüster erhellt die mintgrün getünchten Wände. Schwere, cremefarbene Vorhänge umrahmen die säuleneingefassten Fenster.

Nur wenige mögen glauben, dass es ausgerechnet im Soldiner Kiez so einen magischen Ort gibt – umso besser für die, die ihn tatsächlich finden. Wir haben ihn gefunden und lieben gelernt. 78 Unternehmerinnen haben den Saal mit Gesprächen, Begegnungen und Lachen zum Leben erweckt. Ein wunderbarer Abend. Danke an Alle, die dabei waren.