Westfalen

Partnerschaftliches Hofmanagement

Landwirtschaftliche Betriebsführung im Team

Das was das Thema bei der Diskussion, zu der der Landesverband Westfalen und der Westfalen e.V. eingeladen hatten, um gemeinsam einen Blick auf das Unternehmen „Landwirtschaftlicher Betrieb“ sowie die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in der Landwirtschaft als Unternehmerinnen zu werfen. 

Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, führte mit Ihrem Impuls – „Land(wirtschaft) gestalten – Partnerschaftlich meistern” – perfekt in das Thema ein und spannte den inhaltlichen Rahmen von dem notwendigen gegenseitigen Respekt, der erforderlichen Wertschätzung füreinander über die oft fehlende soziale Absicherung der Frauen bis hin zu mehr Mut für Frauen bei der Hofübernahme. Heute werden laut einer Studie des Thünen-Institut nur 11 % der Betriebe von Frauen geführt, obwohl auf dem Hof ohne „Frau“ eigentlich gar nichts geht. 

Gemeinsam mit Andreas Grotendorst, Geschäftsführer Westfalen e.V., war Dr. Marie-Theres Thiell als Co-Vorsitzende des Landesverbands Westfalen im Gespräch mit: Mary Mersmann und Hubert Kleuter, Ehepaar, Landwirt*innen und Unternehmer*innen mit zwei eigenständigen Betrieben, Reinhild Pröbsting, Vorstandsmitglied des Westfälisch-Lippischen LandFrauenverbandes (WLLV), Annegret Langehaneberg, Vize-Präsidentin des Westfälisch-Lippischen LandFrauenverbandes (WLLV) und Regina Böckenhoff, Unternehmerinnen Fachausschuss Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband.

Alle brachten Erfahrungen aus dem Leben und dem Arbeiten gemeinsam mit dem Partner mit. Die Botschaften aus dem Gespräch sind: 

  • Jeder Betrieb ist individuell und „Frau“ muss dort ihren Platz finden, der ganz unterschiedlich sein kann
  • Betriebsentscheidungen werden in der Regel partnerschaftlich getroffen, auch wenn Frau juristisch nicht in der Verantwortung ist, es gibt aber auch das Beispiel „Führung in einem GbR Modell“
  • Familie, Betrieb und Kinder unter einen Hut zu bringen, ist auch in der Landwirtschaft eine Herausforderung
  • Für die soziale Absicherung der Frauen gibt es viele mögliche Bausteine. Die Empfehlung: Beratungsmöglichkeiten wahrnehmen und das Thema frühzeitig angehen
  • Die ehrenamtliche Arbeit wird als wichtig und für die persönliche Entwicklung unglaublich bereichernd empfunden. 

Susanne Schulze Bockeloh, Vizepräsidentin des Deutscher Bauernverband e.V., appellierte abschließend an alle Frauen, mutig zu sein und auch formal Verantwortung in der Betriebsführung zu übernehmen – Frauen können das! 

Es war ein spannender Abend, der auf großes Interesse stieß. Das Thema hat unglaublich viele Facetten und ist es wert, mehr ins Bewusstsein gerückt zu werden.

(c) VdU