„Wir sind aus Überzeugung Partner der Initiative zum Equal Pay Day“, betont VdU-Präsidentin Jasmin Arbabian-Vogel. „Dass dieser Tag noch immer im März begangen wird, zeigt, wie weit wir von der Verwirklichung der gleichberechtigten Teilhabe entfernt sind. Wir haben es in Deutschland bis heute nicht geschafft, Rahmenbedingungen für eine annähernde Chancengleichheit bei Einkommen und Renten zu setzen“.
Die Unternehmerinnen begrüßen darum ausdrücklich, dass der Gender Pay Gap in das öffentliche Bewusstsein gerückt wurde, mahnen aber in der Debatte um die wirksamsten Gegenmaßnahmen eine stärkere Sachorientierung an: „Wir müssen das Gegensatz-Denken ‚hier Frauen, da Wirtschaft‘ überwinden und eine plakative Gleichsetzung der statistischen Differenz mit Entgeltdiskriminierung vermeiden“, unterstreicht die Unternehmerin. „Als Arbeitgeberinnen legen wir überaus hohen Wert auf eine faire, leistungsgerechte und selbstverständlich geschlechterneutrale Entlohnung“.
Um den Gender Pay Gap tatsächlich wirksam zu bekämpfen, müsse an dessen zentralen Ursachen angesetzt werden: „Wir brauchen mehr Frauen in Hochlohnbranchen, mehr Frauen in Führungspositionen, mehr Frauen in MINT-Berufen – denn das sind nach allen wissenschaftlichen Analysen die entscheidenden Faktoren, um die Entgeltdifferenz zwischen Männern und Frauen signifikant zu senken“, so Arbabian-Vogel.
Gesetzesinitiativen, die Unternehmen stärker regulieren wollen, sehen die Unternehmerinnen dagegen skeptisch. Schon in der Bundestagsanhörung zur Einführung des Entgelttransparenz-gesetzes vor zwei Jahren und auch in der heutigen Sachverständigenanhörung des Familienausschusses kritisieren die deutschen Unternehmerinnen gesetzliche Vorgaben wie Auskunftsanspruch als wenig zielgerichtet. Mit Blick auf die im Sommer erwarteten Ergebnisse der Evaluation dieses Gesetzes fasst Jasmin Arbabian-Vogel zusammen: „Mehr Regulierung schafft nicht automatisch mehr Teilhabe in den entscheidenden Bereichen – wir müssen den Fokus auf mehr Frauen in denjenigen Branchen, Berufen und Positionen richten, in denen sie noch immer stark unterrepräsentiert sind“.
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