Berlin/Brandenburg

Wirtschaft meets Politik

Im Dialog mit Franziska Giffey

Ein Abend voller kluger Fragen, ehrlicher Antworten und echter Begegnung: Bei unserer Veranstaltung „Wirtschaft meets Politik“ durften wir am 23. April Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Bürgermeisterin von Berlin, zum Gespräch begrüßen – und das an einem besonderen Ort: im Autohaus Gotthard König, das uns dank der großzügigen Unterstützung von VdU-Mitglied Dagmar König seine Türen öffnete. Dafür ein herzliches Dankeschön! 

Der Abend war Teil unserer Veranstaltungsreihe, in der es um mehr geht als politische Phrasen: Es geht um offenen Austausch auf Augenhöhe zwischen Unternehmerinnen und jenen, die über wirtschaftliche Rahmenbedingungen entscheiden. Und das ist uns an diesem Abend auf bemerkenswerte Weise gelungen. 

Schon der Einstieg war ungewöhnlich persönlich. Wir wollten Franziska Giffey nicht nur als Politikerin erleben, sondern als Frau mit Haltung, Geschichte und eigenem Blick auf Unternehmertum. Ihre spontane Art – so etwa bei einem Fototermin auf dem VBKI-Ball, wo sie sich kurzerhand und ganz souverän zwischen Unternehmerinnen gesellte – wurde von uns augenzwinkernd als „unternehmerische Spontaneität“ gewürdigt. 

Im Gespräch selbst ging es zur Sache: von Vereinbarkeit über Bürokratieabbau, Standortbedingungen und Gender Gaps bis hin zu einem sehr deutlichen Appell: Wirtschaft ohne Frauen ist unvollständig. Frau Giffey stellte sich den Fragen offen – auch wenn manches diplomatisch blieb. Ihre Aussagen, dass Politik wie ein Start-up sei – hochdynamisch und herausfordernd – wurde von den Unternehmerinnen gespiegelt: Der Unterschied sei nur, dass Unternehmerinnen persönlich haften. Ein Punkt, der im Publikum für zustimmendes Nicken sorgte. 

Ein Thema, das viele bewegt: Digitalisierung. Die Forderung, nicht nur Prozesse zu digitalisieren, sondern vor allem Haltungen und Verwaltungsdenken zu modernisieren, wurde klar formuliert. Die Antwort darauf blieb freundlich, wirkte aber eher pragmatisch als visionär – hier bleibt also Luft nach oben. 

Besonders intensiv wurde diskutiert, wie wirtschaftspolitische Maßnahmen weibliche Perspektiven sichtbarer machen könnten – und warum viele strukturelle Hürden nicht digitalisiert, sondern grundsätzlich überdacht werden müssten. Auch die Unterstützung für Gründerinnen, der Zugang zu Finanzierung und die Rolle von Frauen in Entscheidungsprozessen standen im Fokus. Deutlich wurde: Unternehmerinnen denken längst in übergreifenden Zusammenhängen – und wünschen sich genau das auch von der Politik. 

Die Veranstaltung endete mit einer offenen Fragerunde – und dem klaren Gefühl, dass dieser Abend mehr war als ein Austausch: Es war ein Impulsgeber. Ein Raum, in dem Unternehmerinnen ihre Stimme erheben, ihre Erfahrungen teilen und politischen Diskurs aktiv mitgestalten. 

Wir bedanken uns bei allen, die diesen Abend mit Leben gefüllt haben – und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe von „Wirtschaft meets Politik“. Denn: Dialog ist der Anfang von Veränderung. 

© Ines Huber