Pressemeldung

Zukunftsdebatten ohne Angstmacherei führen

Die deutschen Unternehmerinnen mahnen an, die politischen Debatten um die Zukunft von Arbeit und Rente faktenbasiert zu führen und keine unnötigen Ängste zu schüren. Das gelte vor allem für die vielfach verbreiteten Warnungen vor einem angeblichen Versagen der sozialen Sicherung, sagte VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr.

„Wir halten die Fakten dagegen“, betonte die Unternehmerin. Aktuell sei jeder dreißigste Rentner auf Grundsicherung angewiesen. „Solche Bedürftigkeit ist in jedem Einzelfall belastend und bedauerlich“, unterstrich Bschorr, aber eine massenhafte Altersarmut drohe nicht.

Um einer möglichen Bedürftigkeit von kleinen Selbstständigen vorzubeugen, plädieren die Unternehmerinnen für die Einführung einer Pflicht zur Altersvorsorge. „Aber Selbstständige generell in die gesetzliche Rentenversicherung zu zwingen, wie es Bundesarbeitsministerin Nahles vorhat, lehnen wir entschieden ab“, betonte die Unternehmerin. Jede und jeder unternehmerisch Tätige solle vielmehr seine Alterssicherung frei und eigenverantwortlich regeln.

Die deutschen Unternehmerinnen haben sich in der Alterssicherungsdebatte klar positioniert. Sie fordern eine generationengerechte und finanzierbare Weiterentwicklung der Rentenreformen von Anfang der 2000er Jahre. Als Arbeitgeberinnen ist den Unternehmerinnen besonders wichtig, die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler nicht zu überlasten.

Mehr Zukunftsmut wünschen sich die deutschen Unternehmerinnen auch in der Debatte um die Anforderungen der Digitalisierung. „In der Arbeitswelt 4.0 brauchen wir vor allem mehr Flexibilität“, erklärte Bschorr zum jetzt vorgestellten Weißbuch der Bundesarbeitsministerin.

Gerade im Bereich der gesetzlichen Arbeitszeitvorgaben sei mehr Gestaltungsraum für Unternehmen und ihre Beschäftigten erforderlich. „Jetzt ist ein klares Signal für weniger Regulierung wichtig. Zum Beispiel muss unser Arbeitszeitgesetz elastischer werden“, unterstrich Bschorr. Die Unternehmerinnen fordern eine Umstellung von der täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit sowie mehr Flexibilität bei der elfstündigen Mindestruhezeit.

„Der Wettbewerb in der vernetzten Wirtschaft wartet nicht“, warnte die VdU-Präsidentin. „Wir brauchen flexiblere Rahmenbedingungen, damit die Unternehmen im Einvernehmen mit ihren Beschäftigten auch in Zukunft erfolgreich bleiben.“

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