Im Rahmen der G20 ist Women20 (W20) der offizielle Dialogprozess der Zivilgesellschaft, der sich für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter in den G20-Ländern und darüber hinaus einsetzt. Seit der Gründung von W20 2015 ist der VdU zusammen mit dem Deutschen Frauenrat vom Bundeskanzleramt mandatiert, die Forderungen aus Deutschland in den W20-Prozess einzubringen. Der W20-Vorsitz obliegt immer dem Land, das auch die G20-Präsidentschaft innehat. Die Delegierten der 20 Länder stammen aus Frauenverbänden der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Ziele der W20 sind, die volle wirtschaftliche und soziale Teilhabe der Frauen zu fördern, die finanzielle Integration und Bildung von Frauen zu sichern sowie Themen wie die Erwerbsbeteiligung von Frauen im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit, die digitale Transformation und die Bekämpfung des Klimawandels, Entgeltgleichheit, Frauen in Führungspositionen, weibliches Unternehmertum, Zugang zum Kapitalmarkt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Bewertung von Erwerbs- und Sorgearbeit zu vertreten.
Während das Land, das die W20-Präsidentschaft innehat, die groben Ziele im jeweiligen Jahr setzt, werden die Inhalte der Forderungen in einem internationalen Beratungsprozess weiterentwickelt und angepasst. In einem breiten Dialog werden in der W20 gemeinsame Empfehlungen zur Förderung der Gleichstellung erarbeitet. Spätestens am Tag des W20-Gipfels müssen sich die Delegierten der Frauenverbände auf ein Abschlusskommuniqué einigen. Ergebnis ist ein gemeinsam verabschiedetes W20-Kommuniqué, das die Grundlage für die anschließende Interessenvertretung in den laufenden G20-Verhandlungen, sowohl auf internationaler wie nationaler Ebene, bildet.
Brasilien hat 2024 die G20-Präsidentschaft inne und gestaltet damit auch den W20-Dialogprozess.