Klimaschutz und Energiewende sind neben der Digitalisierung und dem demografischen Wandel die großen und in vielerlei Hinsicht miteinander verknüpften Transformationsthemen und Herausforderungen unserer Zeit. Die Unternehmerinnen des VdU treiben dabei vor allem folgende Fragen um:
- Was bedeutet nachhaltiges Wirtschaften in unseren Unternehmen?
- Wie wirken sich Klima- und Energiewende auf unsere Unternehmen, Dienstleistungen und Produkte aus?
- Welchen Beitrag können wir selbst leisten?
- Welche Rahmenbedingungen brauchen wir dafür?
Nachhaltiges Wirtschaften ist ein Gleichklang aus Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Sozialem. Diese drei Bausteine dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, um nachhaltiges Wirtschaften zu erfolgreichem Wirtschaften im Sinne der Gesellschaft und künftiger Generationen zu gestalten.
Für die ökologische Transformation ist die entscheidende wissenschaftliche Erkenntnis: Das 1,5-Grad-Ziel ist notwendig und technologisch machbar. Es kommt jetzt auf die schnelle Umsetzung wirkungsstarker und praktikabler Maßnahmen an. Das stimmt hoffnungsvoll und spornt an, denn es zeigt, dass wir als Gesellschaft das Erreichen der Klimaziele in der Hand haben. Gleichzeitig bedürfen Klimaschutz und Energiewende einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung und bergen enorme Kosten – finanziell, gesellschaftlich und sozial für die Unternehmen und die Bürger*innen. Dabei muss grundsätzlich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas ein zentrales Kriterium sein. Nur mit einer starken Wirtschaft können die Klimaziele erreicht werden.
Aber es gibt mehr zu gewinnen, als zu verlieren: Im Zuge des Wandels werden Geschäftsbereiche und -modelle und damit auch Berufe verschwinden oder sich verändern, aber auch viele neue entstehen. Dank der vielen hervorragenden Forscher*innen und Entwickler*innen hat Deutschland das Potenzial, auch in der Energie- und Klimawende Technologieführer und international anerkanntes Vorbild zu sein.
Klar ist, ein fundamentaler Umbau unseres Energiesystems, unserer Energieversorgung und unserer Infrastruktur ist alternativlos. Um Energieautonomie zu erreichen, müssen die Energiequellen Deutschlands und Europas kurz- und mittelfristig diversifiziert werden. So müssen erneuerbare Energien drastisch und zügig ausgebaut und die Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut werden. Zudem wird Erdgas als Brückentechnologie notwendig sein, um die Versorgungssicherheit und damit die Wirtschaftskraft Deutschlands zu garantieren. Ebenso sollten befristet Laufzeitverlängerungen für moderne und hocheffiziente Kohle- und Atomkraftwerke für eine Übergangsphase in Betracht gezogen werden. Eine zentrale Rolle müssen zudem Energiemanagement, Energieeffizienz und Energiespeicherung spielen. Ebenso müssen alle Branchen und Bereiche gleichermaßen auf Klimaneutralität ausgerichtet und umgestellt werden – die Sektorkopplung ist unabdingbar. Ohne eine signifikante Verkürzung der Planungs- und Genehmigungsverfahren ist all dies nicht zu erreichen – umso erfreulicher ist, dass die Ampel-Regierung hier selbst die Dringlichkeit erkannt und die Halbierung der Verfahrenszeit angekündigt hat. Entscheidend wird nun die Umsetzung sein.