Der VdU vertritt seit 1954 branchenübergreifend die Interessen unternehmerisch tätiger Frauen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. In besonderem Maße zeichnet uns die Verbindung von unternehmerischer und gleichstellungspolitischer Interessenvertretung aus. Denn wir setzen uns national und international für verlässliche und zeitgemäße Rahmenbedingungen für frauengeführte Unternehmen, eine Steigerung des Anteils von Frauen unter Gründer*innen, Selbstständigen, in der Unternehmensnachfolge und in den Unternehmensführungen sowie für bessere Bedingungen für Frauen in der Wirtschaft ein.
Sieht man sich die Position von Frauen in der Wirtschaft an, sei es als Gründerin und Unternehmerin oder als Arbeitnehmerin und Führungskraft, fallen in Deutschland und weltweit Anspruch und Wirklichkeit weiterhin weit auseinander. Studien belegen es: Frauen haben einen großen Anteil an der wirtschaftlichen Leistung, junge Frauen sind beim Berufseinstieg besser ausgebildet und divers besetzte Teams sind ein Erfolgsfaktor für Unternehmen und Unternehmensgründungen. Fakt ist aber auch, überholte Rollenbilder sind noch immer recht ausgeprägt: Es besteht ein Gender-Pay-Gap. Frauen sind weiterhin unterrepräsentiert bei Unternehmensgründungen, in der Unternehmensnachfolge, in MINT-Berufen, in Vorständen und sonstigen Führungspositionen der Wirtschaft sowie in der politischen Teilhabe.
Die Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit ist die Voraussetzung für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt und für nachhaltiges Wachstum. Dazu gehört auch, Hindernisse zu beseitigen, die in besonderer Weise Frauen die unternehmerische Tätigkeit und Gründung erschweren, beispielsweise der schlechtere Zugang zu Kapital für Gründerinnen und Unternehmerinnen, Hürden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Fehlanreize, Rollen- und Berufsstereotype sowie die noch immer nicht gleiche Teilhabe in allen wirtschaftlichen Bereichen.