Rheinland

Vorstellung der Unternehmerinnenumfrage mit Prof. Dr. Pinkwart

Für diese exklusive Veranstaltung konnte Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, gewonnen werden. Sein Ressort „Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie“ spiegelt die Schwerpunktthemen der Unternehmerinnenumfrage 2018 wieder, deren Ergebnisse VdU-Geschäftsführerin Claudia Große-Leege an diesem Abend vorstellte.

Anfang Juli kamen viele Mitglieder des Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), Interessentinnen und Gäste in der Deutschen Bank auf der Kö in Düsseldorf zusammen, um gemeinsam ganz gespannt die Ergebnisse der neuen Unternehmerinnenumfrage zu erfahren. Der VdU als Frauennetzwerk stärkt weibliches Unternehmertum, setzt sich für die Förderung von Frauen in Führungspositionen ein, ermuntert Frauen zum Schritt in die Selbständigkeit und wirkt für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. Besonders ersteres ist besonders hervorzuheben, denn bezogen auf die letzten 3 Jahre, betrug der Anteil an Frauen in den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen nur ca. 8%.

Die Unternehmerinnenumfrage wird jährlich mit der Unterstützung und in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführt. Dafür wurden ca. 300 VdU-Unternehmerinnen und rund 250 Entscheider aus dem Mittelstand zu den Themenfeldern Digitalisierung, Globalisierung und Finanzierung befragt.

Nach einer charmanten und eindrucksvollen Begrüßung und einleitenden Worten der Landesverbandsvorsitzenden Frau Giannakoudi, gab der Wirtschaftsminister von NRW, Herr Prof. Dr. Pinkwart, einen spannenden Impulsvortrag zum Thema Digitalisierung und Globalisierung. Dabei lag sein Fokus besonders auf den Chancen und Möglichkeiten, die mit der Digitalisierung einhergehen. Für ihn ist es besonders wichtig, eine Bildung für die digitale Gesellschaft zu schaffen und dabei vor allem den Fokus auf Kinder zu legen. Er sprach die Sorge aus, dass Deutschland selbst bei den „neuen“ Kindern in der Zukunft die Bildungsmöglichkeiten „verschläft“ und diese nicht optimal auf die Zukunft vorbereitet werden.

Aus diesem Grund liegt es ihm am Herzen, dass digitale Tools von Lehrern in Schulen professionell eingesetzt werden müssen. Er argumentierte, dass die Lebendigkeit in Klassen weitaus höher ist, wenn mit elektronisch basierten Mitteln unterrichtet wird. Auch das Einführen von Coding Sessions schätzt er als sehr sinnvoll ein. Auch junge Mädchen sollten an dieses Thema näher herangeführt werden. Es ist bewiesen, dass Mädchen ein höheres Interesse an Programmieren entwickeln, wenn sie bereits vor der Pubertät damit in Berührung kommen.

Darüber hinaus sollten digitale Ansätze nicht nur in Grundschulen eingeführt werden, sondern auch in weiteren Bildungseinrichtungen wie Hochschulen. Es muss eine gesamte digitale Strategie entwickelt werden, wie Lehrer für diese Bereiche umgeschult und weitergebildet werden können.

Das Thema Digitalisierung ist nach Pinkwart aber auch für andere Lebensbereiche wichtig. Die Digitalisierung bietet der Gesellschaft viele Möglichkeiten, wie beispielweise das Arbeiten 4.0, so dass es Mitarbeitern möglich gemacht wird, von überall aus der Welt zu arbeiten.

Nach Pinkwarts hinreißendem Vortrag zu diesem Thema, stellte die Geschäftsführerin des Verbandes deutscher Unternehmerinnen, Frau Grosse-Leege, die aktuelle Unternehmerinnenumfrage vor. Aus dieser Umfrage ergaben sich einige interessante Erkenntnisse. Es waren sich doppelt so viele Unternehmerinnen als männliche Entscheider einig, dass ortsunabhängiges Arbeiten mehr Flexibilität ermöglicht. Die größte Forderung, die die Unternehmerinnen an die Politik stellen, ist der Breitbandausbau und die Sicherstellung der Netzanbindung. 60 % der Unternehmerinnen sind sich einig, dass die digitalen Möglichkeiten das Finden von Zulieferern erleichtern. Die dringendste wirtschaftspolitische Aufgabe, die sie in der neuen Bundesregierung sehen, ist der Bürokratieabbau für kleine und mittlere Unternehmen. Eine weitere hervorstechende Ausprägung zwischen Unternehmerinnen und männlichen Entscheidern ist das geplante Wachstum des Unternehmens. Knapp ein Drittel der Unternehmerinnen trauen es sich zu, mit ihrem Unternehmen mit mehr als 10 % zu wachsen. Die Zahl der männlichen Entscheider liegt hier nur bei 9 %. Dabei sind Unternehmerinnen auch eher bereit, Eigenkapital für die Investitionsfinanzierung zu nutzen.

In einigen Bereichen sind sich die männlichen und weiblichen UnternehmerInnen aber auch einig: beispielsweise, dass mit der Digitalisierung neue Vertriebs- und Einkaufskanäle geschaffen werden oder dass Produkte und Dienstleistungen maßgeschneidert und individualisiert werden können.

Rundum war es ein sehr aufschlussreicher Abend mit vielen neuen Impulsen und einem tollen Netzwerken mit einem leckeren Buffet am Ende der Vorträge.

Text: Jana Strewe