Susanne Ihsen, langjährige stellvertretende Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit und seit 2004 als Professorin für Gender Studies in Ingenieurwissenschaften an die TU München berufen, hat durch ihren tatkräftigen Einsatz und ihre Arbeit maßgeblich zur Stärkung von Frauen in MINT-Berufen beigetragen.
1964 in Bielefeld geboren, studierte Susanne Ihsen nach einer Ausbildung zur Erzieherin Sozialwissenschaften an der Universität Duisburg und der RWTH Aachen. Ihre Dissertation schrieb sie 1999 zum Thema „Zur Entwicklung einer neuen Qualitätskultur in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen“. Ab 2001 leitete sie die Abteilung „Beruf und Karriere“ beim Verein Deutscher Ingenieure (VDI).
Seit 2004 war sie Professorin für Gender Studies in den Ingenieurwissenschaften an der TU München. In Ihren Studien verband sie sozialwissenschaftliche Ansätze mit den Ingenieurwissenschaften und setzte dabei an der Schnittstelle von Technik, Wissenschaft und Gesellschaft an. Sie beschäftigte sich mit geschlechter- und diversitätsorientierter Technik- und Organisationsforschung und engagierte sich in der Förderung von Studentinnen in MINT-Studiengängen. Als Hochschullehrerin und Forscherin wurde sie von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Studierenden und dem Fachkollegium sehr geschätzt.
Zusätzlich zu Ihrer universitären Tätigkeit war Frau Prof. Ihsen Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gender and Diversity der Société Européenne pour la formation des Ingénieurs (SEFI), sie war Vorstandsmitglied des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit und des European Journal of Engineering Education. Mit ihrer Expertise im Bereich Gender und Diversity bereicherte sie zahlreiche nationale und internationale Kommissionen, Gremien und Vereine. 2015 wurde sie für ihren Beitrag zum Verständnis der Rolle von Frauen in den Technikwissenschaften mit der Bayerischen Verfassungsmedaille ausgezeichnet.
Wir verlieren eine kompetente und tatkräftige Streiterin für unsere gemeinsame Sache. Ihr Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke in den kritischen Wissenschaften.
Die Zusammenarbeit mit ihr war stets eine Freude. Unser besonderes Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit ihrer Familie.